Pilz „Schmetterlings-Tramete“

Der in Mitteleuropa häufige Porling Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor) wuchs auf dem Stubben eines Kirschbaumes, den die Vorbesitzer unseres Grundstücks gefällt hatten. Ein paar Jahre war der Stubben uns im Weg; doch wir hatten ihn toleriert und haben ihn aber dann in unsere Beetgestaltung einbezogen. Mit der Zeit begann er, verschiedenen Pilzen neuen Lebensraum zu bieten: als Erstes wuchsen auf der Wiese über den weitverzweigten, für uns nicht sichtbaren Wurzeln, Unmassen von Gesäten Tintlingen (Coprinellus disseminatus), dann direkt auf dem Stubben die o.g. Schmetterlings-Tramete, dann kamen drei Fruchtkörper der Vielgestaltigen Holzkeule (Xylaria polymorpha) und seit zwei Jahren einzelne Exemplare der Himbeerroten Hundsrute (Mutinus ravenelii) hinzu. In diesem Sommer haben nun auch Grabwespen den Stubben für sich entdeckt und haben das Holz in kleinen Spänen nach Außen befördert und wohnen diese Saison im Totholz. Langsam wird das Holz nun zersetzt und bietet neuem Leben eine Grundlage. Und er fügt sich gut in unseren naturnahen Garten ein.

Nun gebe ich die Schmetterlings-Tramete mit in diese Sammlung, um auf die Bedeutung von Totholz für die Biodiversität hinzuweisen. Im komplexen System „Leben“ ist nichts überflüssig oder wertlos. Vieles passiert eben nicht sofort und schnell. Die alte Weisheit: „Gut Ding will Weile haben“ bewahrheitet sich auch vor unserer Haustür. Noch sind alle der genannten Pilze (mit Ausnahme der Himbee...